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Datenbank: Komponisten
Autorenname: DIETHELM, CASPAR
Geburtsjahr: 1926
Zusatzinformation: Er studierte am Konservatorium und an der Kirchenmusikschule Luzern. Hinzu kam Privatunterricht in Komposition bei Johann Baptist Hilber (1891–1973) und Albert Jenny. Prägend waren für ihn die Meisterkurse bei Paul Hindemith sowie Arthur Honegger. Des Weiteren nahm er an den Ferienkursen in Darmstadt bei Karlheinz Stockhausen und Luigi Nono teil. Seine Ausbildung zum Dirigenten vervollständigte er bei Ernst Hans Beer und Alexander Krannhals.
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Ergänzungstext: Von 1963 bis 1993 wirkte er als Dozent für Musikgeschichte, theoretischer Fächer, Komposition und Kammermusik am Konservatorium Luzern.

Zugleich betätigte er sich als Dirigent eigener Werke im In- und Ausland. Seine rege Vortragstätigkeit fand in weiten Kreisen Beachtung, ebenso wie die von ihm verfassten Essays. Sein Wirken wurde mit dem Kunstpreis Obwalden 1969 und dem Kunstpreis der Stadt Luzern 1985 ausgezeichnet.

Seine Tonsprache ist höchst eigenständig. Durch ihre Ausdruckskraft und Vitalität erschliesst sie sich dem Hörer ganz unmittelbar. Caspar Diethelm setzte sich intensiv mit den neuesten Tendenzen der Musik (Zwölftontechnik, Atonalität, Serialität und Aleatorik) auseinander, lehnte aber alle dogmatischen Korsetts stets ab. Statt dessen entwickelte er seinen eigenen Stil, der durch Jenny, Hindemith, Honegger und Martin beeinflusst ist.

Die Musik von Caspar Diethelm ist geprägt durch schweizerische Elemente. Sie verströmt eine herbe Strenge und bevorzugt die grossräumige melodische Linearität. Die Harmonik ist freitonal, die Rhythmik zum Teil elementar, geprägt durch stark tänzerische Impulse mit einer Vorliebe für grosse ungerade Zyklen. Äussert wichtig erschien Caspar Diethelm auch die Anwendung von überschaubaren, nachvollziehbaren Formen, wie der dualistisch angelegte Sonatensatz, das Lied, Rondo, Bogen- und Zwiebelformen, in denen jedoch stets eigenständige, variable Lösungen gesucht wurden. In den späteren Werken zeichnet sich eine Wandlung im Denken des Komponisten ab: die Hinwendung zu einer meditativen Grundhaltung, zu einer neuen Spiritualität und die Verarbeitung von Einflüssen der aussereuropäischen Musik und Denkweise.

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